Ungefähr ein Viertel der Tinnitus-Patienten gibt an, dass die Ohrgeräusche durch Stress verursacht werden. Daher kommt dem Risikofaktor Stress in der Prävention von Ohrgeräuschen eine besonders wichtige Bedeutung zu. Ziel ist es also, individuelle Stressbelastungen zu erkennen und diese zu reduzieren - so können Sie aktiv einem Tinnitus vorbeugen.
Tinnitus durch Stress
Es ist eindeutig, dass anhaltender Stress zu Veränderungen des Hörsystems führen kann. Die möglichen Folgen sind stressbedingte Durchblutungsstörungen des Innenohrs und schließlich Tinnitus sowie eine Überempfindlichkeit gegenüber lauten Geräuschen (Hyperakusis) und Morbus-Menière.
Gut zu wissen:
Morbus Menière ist eine Erkrankung des Innenohrs und führt zu Drehschwindel, Ohrensausen und Hörverlust.
In Stresssituationen wird das Hormon Cortisol ausgeschüttet (Stresshormon). Der Körper reagiert darauf mit höherem Blutdruck und schnellerem Puls. Bluthochdruck ist übrigens einer der Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen – somit kann als Folge des Bluthochdrucks und der dadurch hervorgerufenen verschlechterten Durchblutung des Innenohrs ein Tinnitus entstehen. Cortisol bewirkt außerdem, dass es im Ohr zu einer massiven Ausschüttung von Glutamat in den Nervenzellen kommt. Dies bewirkt eine gesteigerte Einlagerung von Kalzium, was dazu führt, dass Nervenzellen und Hörsinneszellen im Ohr geschädigt werden. Auf diese Weise hat Stress also direkte Auswirkungen auf die Entstehung von Ohrgeräuschen.
Welche Ursachen noch zu einem Tinnitus führen können, erfahren Sie hier.
Stressbedingter Tinnitus
Der Zusammenhang Ohrgeräusche & Stress hat aber auch einen positiven Aspekt: Wenn der Stress reduziert wird, können Sie einem Tinnitus vorbeugen. Außerdem können Sie durch das Vermeiden von Stress bzw. durch die gezielte Behandlung stressbedingter Durchblutungsstörungen verhindern, dass der Tinnitus chronifiziert oder die Beschwerden schlimmer werden. Dazu ist es wichtig, dass die individuellen Stressfaktoren identifiziert und verringert werden. Stressbelastungen manchen sich meist in diesen vier Lebensbereichen bemerkbar:
Lebensstil: Rauchen und übermäßiger Genuss von Alkohol, ungesunde Ernährung
Körperlich : Muskelverspannungen
Gefühlsebene: Gereiztheit, Ängste
Geistig: Probleme mit der Konzentration oder dem Gedächtnis
Wenn Sie herausgefunden haben, in welchem Bereich der Stress bei Ihnen entsteht, versuchen Sie gezielt etwas zu ändern. Gelingt es Ihnen nicht alleine, vorhandene Muster zu durchbrechen, suchen Sie Rat bei einem Therapeuten. Er wird mit Ihnen gemeinsam das Problem durchleuchten und Ihnen helfen, Strategien für einen besseren Umgang mit Stress zu entwickeln.
Was Sie selbst tun können, um Tinnitus vorzubeugen, erfahren Sie hier.
Wenn der Grund für Ihren Tinnitus stressbedingte Durchblutungsstörungen im Innenohr sind, können Sie die Symptome außerdem mit der richtigen Behandlung gut in den Griff bekommen. Dabei haben sich Mittel bewährt, die die Mikrozirkulation im Innenohr fördern und so gegen die Durchblutungsstörungen helfen.
Cortisol & Ohrgeräusche
Stressbedingter Tinnitus
Bei Stress schüttet der Körper vermehrt Cortisol aus
Der Blutdruck steigt und das Innenohr wird schlechter durchblutet
Ausserdem kommt es zu einer massiven Ausschüttung von Glutamat an den Nervenzellen
In der Folge werden Nervenzellen und Hörsinneszellen im Ohr geschädigt
Fazit: Wer Stress vorbeugt, kann daher auch der Entstehung eines Tinnitus entgegenwirken!
Tipps bei Tinnitus
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Ablenkung trainieren
Wenn Ohrgeräusche wie Rauschen, Klingeln oder Pfeifen den Alltag dominieren, fällt es schwer, ein normales Leben zu führen. Ein wichtiges Ziel der Tinnitus-Therapie ist es daher zu lernen, wie man möglichst gelassen mit der Situation umgeht und wie man seine Aufmerksamkeit von den Ohrgeräuschen ablenken kann. Viele Ärzte raten ihren Patienten zum sogenannten Tinnitus-Retraining. Durch dieses Behandlungskonzept lernen Sie, was Ohrgeräusche genau bedeuten und wie Sie besser mit der Situation umgehen. Ziel ist es, den Tinnitus aus dem Bewusstsein zu verdrängen.
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Ohrmassage
Häufige Tinnitus-Ursache ist eine schlechte Durchblutung des Innenohrs. Mit einem einfachen Trick können Sie die Durchblutung schnell und einfach anregen: Massieren Sie Ihre Ohren! Dazu legen Sie Ihren Zeige- und Mittelfinger entweder direkt vor oder hinter das Ohr. Bewegen Sie Ihre Finger nun kreisförmig und massieren Sie diese Stelle mit leichtem Druck eine Minute lang. So regen Sie die Durchblutung an.
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Tinnitus: Stress
Stress scheint bei vielen Tinnitus-Patienten die Wurzel allen Übels zu sein. Und auch Mediziner sind der Meinung, dass die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol Veränderungen im Innenohr verursachen kann. Die Ohrgeräusche selbst wiederum sorgen dafür, dass der Stresspegel ansteigt und Patienten ein permanentes Gefühl der Anspannung verspüren. Diesen Teufelskreis gilt es also zu durchbrechen! Entspannung steht hier an oberster Stelle: mit Hilfe von Yoga oder anderen Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung können Sie Stress gezielt abbauen. Viele Fitnessstudios, aber auch Volkshochschulen, bieten solche Kurse an.
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Leben mit Tinnitus
Ohrgeräusche mindern die Lebensqualität erheblich. Die Angst vor einer Verschlechterung der Beschwerden, Schlafstörungen und Depressionen können dazu führen, dass Sie sich aus dem aktiven Leben zurückziehen und alle Gedanken nur noch um die Geräusche im Ohr kreisen. Statt sich jedoch vom sozialen Umfeld abzuschotten, sollten Sie versuchen, den schönen Dingen des Lebens mehr Raum zu geben. Fragen Sie sich, was Ihnen guttut und was Ihnen Freude bereitet – und tun Sie dann genau das! Sorgen Sie dafür, dass positive Erlebnisse Ihren Alltag dominieren – nicht der Tinnitus!
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Tinnitus: Musik hören
Tinnitus-Patienten haben oft das Bedürfnis, sich in eine ruhige Umgebung zurückzuziehen. Aber gerade wenn die Umgebung still ist, konzentrieren sie sich verstärkt auf die Ohrgeräusche und es wird noch schwieriger diese zu ignorieren. Besser: Musikhören! Spezielle Musik, bei der die störenden Tonfrequenzen im Ohr gezielt herausgefiltert werden, hilft beim Entspannen. So können Sie sich gezielt ablenken und richten Ihre Aufmerksamkeit nicht mehr nur auf die Ohrgeräusche.
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Psychotherapie bei Tinnitus
Tinnitus ist zwar keine seelische Erkrankung - eine Psychotherapie als Baustein einer umfassenden Tinnitus-Behandlung kann Ihnen jedoch dabei helfen, besser mit den Symptomen zu leben und einen selbstbewussten Umgang mit den Ohrgeräuschen zu lernen. Fragen Sie Ihren Hausarzt! Er kann Sie bei Bedarf schnell und einfach an einen Spezialisten weiterleiten.
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Hilfe aus der Apotheke
Zur unterstützenden Tinnitus-Behandlung können rezeptfreie Präparate zum Einsatz kommen.