Ohrgeräusche

Tinnitus: Schweregrade

Tinnitus: Schweregrade

Wie stark Sie die Ohrgeräusche in Ihrem Alltag belasten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Maßgeblich sind hier vor allem wie oft und wie lange die Beschwerden auftreten. Die meisten Menschen, die unter einem Tinnitus leiden, empfinden die Ohrgeräusche nur als wenig oder gar nicht störend. Bei 20 Prozent der Betroffenen sind die Symptome allerdings so stark, dass ein normales Leben fast unmöglich ist.

Vier Schweregrade

Die Leitlinie „Chronischer Tinnitus“ der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. unterteilt die Beschwerden bei Tinnitus in vier Schweregrade. Da die Ohrgeräusche fast immer nur vom Patienten, also subjektiv, wahrgenommen werden und für den Arzt nicht objektiv messbar sind, fließen in die Bewertung des Schweregrades vor allem die Auswirkungen der Beschwerden auf das Leben des Patienten ein:

  • Grad 1: Der Tinnitus ist gut kompensiert, kein Leidensdruck.
  • Grad 2: Der Tinnitus tritt hauptsächlich in Stille in Erscheinung und wirkt störend bei Stress und Belastungen.
  • Grad 3: Der Tinnitus führt zu einer dauernden Beeinträchtigung im privaten und beruflichen Bereich. Es treten Störungen im emotionalen, kognitiven und körperlichen Bereich auf.
  • Grad 4: Der Tinnitus führt zur völligen Dekompensation im privaten Bereich, Berufsunfähigkeit.

Ohrgeräusche Vier Tinnitus-Schweregrade

  • Grad 1 und 2 bedeuten eine mässige Belastung für den Patienten, die Lebensqualität wird kaum beeinträchtigt.
  • Grad 3 und 4 führen zu einer regelmässigen Belastung im Alltag, die Lebensqualität leidet erheblich.

Die Einteilung in Schweregerade ist wichtig, weil der Arzt Ihre Beschwerden so besser verstehen und beurteilen kann. Auf dieser Basis kann er die optimale Therapie für Sie finden oder die Therapie anpassen, wenn sich die Intensität der Ohrgeräusche verändert.

Bei welchen Symptomen Sie an einen Tinnitus denken sollten, erfahren Sie hier.

Kompensierter vs. dekompensierter Tinnitus

Über die Einteilung in die Schweregerade hinaus, wird zwischen einem kompensierten und dekompensierten Tinnitus unterschieden. Gemäß der Leitlinie wird dabei folgende Einordung vorgenommen:

  • Grad 1 und Grad 2: kompensierter Tinnitus
  • Grad 3 und Grad 4: dekompensierter Tinnitus

Patienten, deren Tinnitus als kompensiert eingestuft wird, bemerken die Ohrgeräusche zwar, können aber so gut damit umgehen, dass keine weiteren Beeinträchtigungen auftreten. Der Leidensdruck ist gering oder besteht gar nicht und die Lebensqualität wird kaum beeinträchtigt.

Beim dekompensierten Tinnitus dagegen haben die Ohrgeräusche Auswirkungen auf alle Lebensbereiche. Das kann dazu führen, dass sich weitere Krankheiten, wie Angstzustände oder Depression, entwickeln. Der Leidensdruck ist für Patienten sehr hoch und die Lebensqualität ist stark beeinträchtigt.

Welche Mittel helfen, den Tinnitus zu behandeln, erfahren Sie hier.

Tipps bei Tinnitus

Ablenkung trainieren
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Ablenkung trainieren

Wenn Ohrgeräusche wie Rauschen, Klingeln oder Pfeifen den Alltag dominieren, fällt es schwer, ein normales Leben zu führen. Ein wichtiges Ziel der Tinnitus-Therapie ist es daher zu lernen, wie man möglichst gelassen mit der Situation umgeht und wie man seine Aufmerksamkeit von den Ohrgeräuschen ablenken kann. Viele Ärzte raten ihren Patienten zum sogenannten Tinnitus-Retraining. Durch dieses Behandlungskonzept lernen Sie, was Ohrgeräusche genau bedeuten und wie Sie besser mit der Situation umgehen. Ziel ist es, den Tinnitus aus dem Bewusstsein zu verdrängen.

Ohrmassage
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Ohrmassage

Häufige Tinnitus-Ursache ist eine schlechte Durchblutung des Innenohrs. Mit einem einfachen Trick können Sie die Durchblutung schnell und einfach anregen: Massieren Sie Ihre Ohren! Dazu legen Sie Ihren Zeige- und Mittelfinger entweder direkt vor oder hinter das Ohr. Bewegen Sie Ihre Finger nun kreisförmig und massieren Sie diese Stelle mit leichtem Druck eine Minute lang. So regen Sie die Durchblutung an.

Tinnitus: Stress
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Tinnitus: Stress

Stress scheint bei vielen Tinnitus-Patienten die Wurzel allen Übels zu sein. Und auch Mediziner sind der Meinung, dass die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol Veränderungen im Innenohr verursachen kann. Die Ohrgeräusche selbst wiederum sorgen dafür, dass der Stresspegel ansteigt und Patienten ein permanentes Gefühl der Anspannung verspüren. Diesen Teufelskreis gilt es also zu durchbrechen! Entspannung steht hier an oberster Stelle: mit Hilfe von Yoga oder anderen Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung können Sie Stress gezielt abbauen. Viele Fitnessstudios, aber auch Volkshochschulen, bieten solche Kurse an.

Leben mit Tinnitus
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Leben mit Tinnitus

Ohrgeräusche mindern die Lebensqualität erheblich. Die Angst vor einer Verschlechterung der Beschwerden, Schlafstörungen und Depressionen können dazu führen, dass Sie sich aus dem aktiven Leben zurückziehen und alle Gedanken nur noch um die Geräusche im Ohr kreisen. Statt sich jedoch vom sozialen Umfeld abzuschotten, sollten Sie versuchen, den schönen Dingen des Lebens mehr Raum zu geben. Fragen Sie sich, was Ihnen guttut und was Ihnen Freude bereitet – und tun Sie dann genau das! Sorgen Sie dafür, dass positive Erlebnisse Ihren Alltag dominieren – nicht der Tinnitus!

Tinnitus: Musik hören
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Tinnitus: Musik hören

Tinnitus-Patienten haben oft das Bedürfnis, sich in eine ruhige Umgebung zurückzuziehen. Aber gerade wenn die Umgebung still ist, konzentrieren sie sich verstärkt auf die Ohrgeräusche und es wird noch schwieriger diese zu ignorieren. Besser: Musikhören! Spezielle Musik, bei der die störenden Tonfrequenzen im Ohr gezielt herausgefiltert werden, hilft beim Entspannen. So können Sie sich gezielt ablenken und richten Ihre Aufmerksamkeit nicht mehr nur auf die Ohrgeräusche.

Psychotherapie bei Tinnitus
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Psychotherapie bei Tinnitus

Tinnitus ist zwar keine seelische Erkrankung - eine Psychotherapie als Baustein einer umfassenden Tinnitus-Behandlung kann Ihnen jedoch dabei helfen, besser mit den Symptomen zu leben und einen selbstbewussten Umgang mit den Ohrgeräuschen zu lernen. Fragen Sie Ihren Hausarzt! Er kann Sie bei Bedarf schnell und einfach an einen Spezialisten weiterleiten.

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