Wie entsteht Tinnitus?

Tinnitus: Ursachen

Tinnitus: Ursachen

Tinnitus-Ursachen können sehr unterschiedlich sein. Stress ist hier häufig die Hauptursache für Ohrgeräusche. Aber auch andere Faktoren, wie psychische Probleme oder bestimmte körperliche Erkrankungen, können das lästige Klopfen, Sausen oder Rauschen in den Ohren auslösen. Lesen Sie hier im Überblick, welche Tinnitus-Ursachen es gibt.

Ohrgeräusche: Ursachen psychischer Natur

Psychische Probleme, wie etwa Konflikte in der Partnerschaft oder im Job, können ein Grund dafür sein, dass sich ein Tinnitus als Stressreaktion des Körpers entwickelt. Die Unkenntnis darüber, aus welchem Grund der Tinnitus entstanden ist, kann für Betroffene sehr belastend sein und zu Depressionen führen. Daher ist es wichtig, gemeinsam mit dem Arzt die Ursachen für den Tinnitus zu ermitteln und im nächsten Schritt die Behandlung der Symptome zusammen anzugehen. Bestimmte Entspannungstechniken können außerdem dabei helfen, dem Hörstress vorzubeugen und besser mit Beschwerden umzugehen.

Tipps, wie Sie den Tinnitus mit Entspannungstechniken in den Griff bekommen, lesen Sie hier.

Tinnitus durch Stress

Stress ist ein häufiger Grund für die Entstehung von Ohrgeräuschen. In Stresssituationen wird das Hormon Cortisol ausgeschüttet – die Folge: Das Innenohr wird schlechter durchblutet. Eine gute Durchblutung des Innenohrs ist allerdings eine Voraussetzung für ein intaktes Hörvermögen. Die gute Nachricht: Sie können selbst etwas dafür tun, um die Durchblutung zu fördern! So ist beispielsweise die Heilpflanze Ginkgo dafür bekannt, dass ihre Inhaltsstoffe gegen Durchblutungsstörungen wirken.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema „Hilfe aus der Apotheke“.

Tinnitus-Ursache: Körperliche Faktoren

Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen als Ursache für einen Tinnitus in Frage. Schließlich ist es für ein gutes Hörvermögen wichtig, dass das Ohr optimal durchblutet wird. Erkrankungen wie Arteriosklerose, Herzrhythmusstörungen oder Hypertonie (Bluthochdruck) können daher für Ohrgeräusche verantwortlich sein. Auch beim Vorliegen einer Stoffwechselstörung, wie beispielsweise bei Diabetes, kann die Durchblutung des Innenohrs gestört sein.

Weitere körperliche Ursachen für einen Tinnitus:

  • Verspannungen im Bereich des Nackens und der Halswirbelsäule
  • Zahn- und Kieferbeschwerden, wie Zähneknirschen (Bruxismus)
  • Entzündungen des Ohres (Gehörgangs- und Mittelohrentzündungen) sowie Entzündungen im Körper
  • Autoimmunreaktionen
  • Otosklerose (Erkrankung der Mittelohrgehörknöchelchen)
  • Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Hörsturz
  • Knall- und Explosionstrauma
  • Verletzungen des Trommelfells
  • Ohrenschmalz-Pfropf (verursacht durch Wattestäbchen)
  • Medikamente
Gut zu wissen:

Auch bestimme Schmerz- oder Rheuma-Medikamente, Chemotherapeutika sowie einige Diuretika (wassertreibende Mittel) und seltener Antibiotika können einen Tinnitus verursachen. Falls Sie den Verdacht haben, dass Ihre Ohrgeräusche mit der Einnahme eines Medikaments zusammenhängen, besprechen Sie dies bitte mit Ihrem Arzt.

Wichtig: Wichtig:

Setzen Sie ärztlich verordnete Medikamente niemals eigenmächtig ab.

Plötzlich Tinnitus Diese Tinnitus-Ursachen führen zu Ohrgeräuschen

Tinnitus kann auf eine gestörte Durchblutung des Innenohrs zurückgeführt werden. Als Auslöser kommen in Frage:

  • Stress
  • Virusinfekte
  • Autoimmunprozesse
  • Erkrankungen wie Arteriosklerose oder Hypertonie

Seltenere Tinnitus-Ursachen

Insgesamt kennt die Wissenschaft über 90 unterschiedliche Erkrankungen des Hörsystems, die einen Tinnitus verursachen können. Neben den bereits genannten körperlichen Ursachen können weiterhin folgende Erkrankungen den Ohrgeräuschen zu Grunde liegen:

  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Akustikus-Neurinom (gutartiger Tumor des Hörnervs)
  • Vergiftung des Innenohrs (z. B. durch Antibiotika)
  • Morbus Menière (Erkrankung des Innenohres)
  • Multiple Sklerose
Gut zu wissen:

Tinnitus selbst ist keine Krankheit, sondern ein Symptom. Der Unterschied liegt im Behandlungsansatz: Während bei Krankheiten oft die Ursache bekämpft wird, können beim Tinnitus nur die Symptome behandelt werden.

Wie Sie die Ohrgeräusche mit rezeptfreien Mitteln behandeln können, erfahren Sie hier.

Symptomatischer oder idiopathischer Tinnitus

Etwa ein Prozent der Deutschen, sprich knapp eine Million Menschen, leidet unter einem sogenannten idiopathischen Tinnitus. Dieser ist dadurch gekennzeichnet, dass der Arzt keine eindeutige körperliche oder psychische Ursache für die Ohrgeräusche finden kann. Ganz im Gegensatz also zum symptomatischen Tinnitus, bei dem eine auslösende Ursache festgestellt wird. Die Mediziner vergleichen diese Form des Tinnitius gerne mit dem Phantomschmerz: Nach der Amputation einer Gliedmaße verspürt der Patient genau dort Schmerzen, wo eigentlich kein Arm oder Bein mehr ist. Ähnlich wie beim idiopathischen Tinnitus ist der Auslöser für den Phantomschmerz eine spontan auftretende Aktivität von Hirnzellen, wenn die „richtigen“ Nerveninformationen nicht mehr vorhanden oder zu schwach sind.

Die besten Tipps bei Tinnitus

Ablenkung trainieren
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Ablenkung trainieren

Wenn Ohrgeräusche wie Rauschen, Klingeln oder Pfeifen den Alltag dominieren, fällt es schwer, ein normales Leben zu führen. Ein wichtiges Ziel der Tinnitus-Therapie ist es daher zu lernen, wie man möglichst gelassen mit der Situation umgeht und wie man seine Aufmerksamkeit von den Ohrgeräuschen ablenken kann. Viele Ärzte raten ihren Patienten zum sogenannten Tinnitus-Retraining. Durch dieses Behandlungskonzept lernen Sie, was Ohrgeräusche genau bedeuten und wie Sie besser mit der Situation umgehen. Ziel ist es, den Tinnitus aus dem Bewusstsein zu verdrängen.

Ohrmassage
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Ohrmassage

Häufige Tinnitus-Ursache ist eine schlechte Durchblutung des Innenohrs. Mit einem einfachen Trick können Sie die Durchblutung schnell und einfach anregen: Massieren Sie Ihre Ohren! Dazu legen Sie Ihren Zeige- und Mittelfinger entweder direkt vor oder hinter das Ohr. Bewegen Sie Ihre Finger nun kreisförmig und massieren Sie diese Stelle mit leichtem Druck eine Minute lang. So regen Sie die Durchblutung an.

Tinnitus: Stress
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Tinnitus: Stress

Stress scheint bei vielen Tinnitus-Patienten die Wurzel allen Übels zu sein. Und auch Mediziner sind der Meinung, dass die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol Veränderungen im Innenohr verursachen kann. Die Ohrgeräusche selbst wiederum sorgen dafür, dass der Stresspegel ansteigt und Patienten ein permanentes Gefühl der Anspannung verspüren. Diesen Teufelskreis gilt es also zu durchbrechen! Entspannung steht hier an oberster Stelle: mit Hilfe von Yoga oder anderen Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung können Sie Stress gezielt abbauen. Viele Fitnessstudios, aber auch Volkshochschulen, bieten solche Kurse an.

Leben mit Tinnitus
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Leben mit Tinnitus

Ohrgeräusche mindern die Lebensqualität erheblich. Die Angst vor einer Verschlechterung der Beschwerden, Schlafstörungen und Depressionen können dazu führen, dass Sie sich aus dem aktiven Leben zurückziehen und alle Gedanken nur noch um die Geräusche im Ohr kreisen. Statt sich jedoch vom sozialen Umfeld abzuschotten, sollten Sie versuchen, den schönen Dingen des Lebens mehr Raum zu geben. Fragen Sie sich, was Ihnen guttut und was Ihnen Freude bereitet – und tun Sie dann genau das! Sorgen Sie dafür, dass positive Erlebnisse Ihren Alltag dominieren – nicht der Tinnitus!

Tinnitus: Musik hören
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Tinnitus: Musik hören

Tinnitus-Patienten haben oft das Bedürfnis, sich in eine ruhige Umgebung zurückzuziehen. Aber gerade wenn die Umgebung still ist, konzentrieren sie sich verstärkt auf die Ohrgeräusche und es wird noch schwieriger diese zu ignorieren. Besser: Musikhören! Spezielle Musik, bei der die störenden Tonfrequenzen im Ohr gezielt herausgefiltert werden, hilft beim Entspannen. So können Sie sich gezielt ablenken und richten Ihre Aufmerksamkeit nicht mehr nur auf die Ohrgeräusche.

Psychotherapie bei Tinnitus
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Psychotherapie bei Tinnitus

Tinnitus ist zwar keine seelische Erkrankung - eine Psychotherapie als Baustein einer umfassenden Tinnitus-Behandlung kann Ihnen jedoch dabei helfen, besser mit den Symptomen zu leben und einen selbstbewussten Umgang mit den Ohrgeräuschen zu lernen. Fragen Sie Ihren Hausarzt! Er kann Sie bei Bedarf schnell und einfach an einen Spezialisten weiterleiten.

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